Steht der Nutzer wirklich im Mittelpunkt des Designs?
Digitales Design

Steht der Nutzer wirklich im Mittelpunkt des Designs?

Das Design bei Produkten, Firmenauftritten und in der Werbung sollte immer den Nutzer in den Mittelpunkt stellen. Es sollte dazu dienen, ihm zu ermöglichen, mit einem Blick bestimmte Sachverhalte, Produkteigenschaften und Markennamen zu erkennen und ihm die Handhabung von Webseiten, Apps, Produkten und Medien aller Art zu erleichtern. Im modernen Grafikdesign haben aber inzwischen nicht nur bei Firmenauftritten und in der Werbung zahlreiche andere Abteilungen ein Wort mitzureden. Das Design von Medien und Produkten wird zunehmend reglementiert, eingeschränkt und mit Auflagen versehen.

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Rechtsabteilungen in Firmen befassen sich zunehmend mit Fragen nach dem Urheberrecht von Softwarepatenten, Schriftarten, Fotos und Grafiken. Wegen zahlreicher gesetzlicher Vorgaben und internationaler Bestimmungen beschäftigen sich in großen Firmen inzwischen spezialisierte Rechtsabteilungen mit dem Urheberrecht der von der Firma verwendeten Funktionen auf der Webseite, in Apps und sogar bei Datenanbindungen von Webshops. Viele Firmen führen außerdem Listen mit Worten und Begriffen, die in der gesamten Firmenkommunikation unerwünscht oder sogar verboten sind. Zu groß ist die Angst in den Firmen, sich Urheberrechtsstreitigkeiten wegen vermeintlicher Kleinigkeiten auszusetzen oder wegen eines leichtfertig verwendeten Begriffs öffentlich kritisiert zu werden. Die Kreativität und Spontanität von Grafikdesignern, Werbetextern und anderen Gestaltern, die für den Firmenauftritt Inhalte gestalten, wird so stark eingeschränkt.